Ob Merseburger Zaubersprüche, Goethe zum x-ten Mal oder der neue Boyle – hier landet alles, was mir vor die Augen kommt.

Ich habe lange darüber nachgedacht, wie ich hier im Blog mein Leseleben abbilde. Eine Chronik nach Erscheinungsdaten? Klingt erst mal ordentlich – funktioniert aber nicht. Schon allein bei den mittelalterlichen Texten, die mich genauso faszinieren wie die Longlist des Deutschen Buchpreises. Wann bitte sind die Merseburger Zaubersprüche „erschienen“? Das Datum einer Sekundärquelle als Ersatz zu nehmen, wäre doch ziemlich irreführend.

Also halte ich mich lieber an das, was ein Blog im Kern ist: etwas Persönliches. Meine eigene Longlist. Wenn ich – wie alle Jahre wieder – den Werther lese, dann habe ich ihn heute gelesen, nicht irgendwann im 19. Jahrhundert.

Die Lesetipps hier sind deshalb ganz von meinem eigenen Leseverhalten geprägt. Und das ist, Hand aufs Herz, ziemlich frei. Ich lese, was mir begegnet: ein Fund im Antiquariat, ein Buch aus dem Bücherschrank, ein Titel, der jahrelang im Regal gewartet hat. Und natürlich auch Neues – beim nächsten Boyle wahrscheinlich sogar nah am Erscheinungstermin.

Kurz: Hier geht es ums Lesen quer durch Zeiten und Regale.