Kultur, Klang, Kamera

Schlagwort: Nationalsozialismus

Und du willst

Gefallen

Und du willst

Männer schlagen sich die Köpfe ein,
lassen Fäuste aus dem Himmel sprechen.
Und zieh’n die ganze Welt mit rein,
wollen richten, wollen rächen.

Das letzte Aufgebot sind kleine Leute,
ihre Augen glühen heiß.
Für beide Lager fette Beute –
und zahlen doch den höchsten Preis.

Doch du, du willst nur träumen
von Tauben und dem Flug zur Freiheit,
willst Wege finden, nichts versäumen,
suchst das Gute, bist bereit.

Doch sie wollen das nicht.
Nein, sie wollen das nicht.
Und du willst.
Doch.

Jetzt Wolfskehl lesen – bevor es zu spät ist

Ral Georg Czapla hat ein sehr gutes Vorwort geschrieben und überhaupt ein lesenswertes Buch herausgebracht.

Karl Wolfskehl gehört zu den großen, fast vergessenen Stimmen des deutschen Exils. Seine Gedichte, geschrieben in der Fremde, sind Aufrufe zum geistigen Widerstand – voller Pathos, Klarheit und ungebrochener Sprachkraft. Warum es sich gerade heute lohnt, ihn (wieder) zu lesen, zeigt ein neuer Band, bei Quintus herausgegeben von Ralf Georg Czapla.

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Heinrich Bölls Kriegstagebücher – ein literarischer Glücksfall

Die Aufmachung macht das Buch authentisch.

Kann man einem Autor nach seinem Tod noch Neues entlocken? Ja, zumindest wenn es Heinrich Böll betrifft. 1985 gestorben, veröffentlicht die Familie nun seine Kriegstagebücher aus den Jahren 1943 bis 1945 – in einer Form, die bislang unveröffentlicht war. Der Band Man möchte manchmal wimmern wie ein Kind (Kiepenheuer & Witsch, 2017) ist eine seltene Gelegenheit, den jungen Böll hautnah zu erleben.

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Vom Hörnerhannes bis zur Einsamkeit – ein ganzes Leben

Robert Seethaler erzählt die stille Geschichte von Andreas Egger – von harter Arbeit, Einsamkeit und kleinen Glücksmomenten.

Die Sprache ist einfach, aber nie billig oder klischeehaft. Sie macht das Zugeschneite noch einmal auf eine Weise sichtbar, die den Lesenden neue Erkenntnisse bringt – oder längst Verschüttetes wieder an die Oberfläche holt. Unser Leben ist eine Reise mit viel zu viel Gepäck. Vieles braucht es gar nicht, wie Robert Seethaler in Ein ganzes Leben beschreibt. Manche Last aber bleibt, und man muss Wege finden, mit ihr umzugehen. Ich habe die Geschichte um Andreas Egger mit großem Vergnügen gelesen – und das Buch beschäftigt mich auch Monate später noch.

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